PRO KLEINSCHENK/CINCSOR
– VEREIN DER FÖRDERER UND FREUNDE/ASOCIATIA SUSTINATORILOR SI PRIETENILOR

                                                                                 Bukarest, den 15. November 2007

 






Liebe Kleinschenkerinnen und Kleinschenker,

das Kleinschenker Treffen im Oktober war eine gute Gelegenheit, sich wieder zu sehen und Gedanken und Erinnerungen auszutauschen. Auch das Schicksal der Kleinschenker Kirchenburg, des Pfarrhauses und des Kindergartens beschäftigt – wie ich aus vielen Gesprächen erfahren konnte – viele Kleinschenker. Insbesondere stellt sich die Frage, ob eine nachhaltige Nutzung dieser Gebäude möglich ist, so dass sie erhalten und für die nächste Generation – wer immer die auch sein mag – erhalten werden können. Ich weiß, dass diese Angelegenheit viele Emotionen hervorruft. Ich bin aber auch sicher, dass es viele Kleinschenker gibt, die nicht untätig zusehen wollen, wie das Pfarrhaus, der Kindergarten oder die Kirche langsam, aber sicher verfallen.

Die Kirchenburgen in Siebenbürgen sind einmalige Kulturdenkmäler - so auch die Kleinschenker Kirchenburg. Es ist keineswegs so, dass alle diese Kirchenburgen aufgegeben wurden und nun verfallen. Das trifft zwar auf viele zu, es gibt aber auch positive Beispiele, die zeigen, dass man sie einer neuen Nutzung zuführen und somit erhalten kann. Die jeweilige Kirchenburg und die anliegenden Gebäude wurden restauriert und sind jetzt touristische Sehenswürdigkeiten (Tartlau, Honigberg, Malmkrog, Weisskirch, Heltau, Michelsberg u. s. w.). Dazu ist viel Engagement erforderlich, viel guter Wille und auch ein Stück Durchhaltevermögen und positives Denken. Warum sollte dies im Falle der Kleinschenker Kirchenburg nicht möglich sein?

Wie steht es jetzt in Kleinschenk um Kirchenburg, Pfarrhaus und Schule?
Die nachfolgenden Anmerkungen beruhen auf meiner PERSÖNLICHEN Einschätzung. Andere mögen manche Dinge anders sehen.

Die Kleinschenker Kirchenburg: Die Kirchenburg ist in einem einigermaßen akzeptablen Zustand. Vergleicht man sie allerdings mit anderen Kirchenburgen in Siebenbürgen, die renoviert wurden, so ist auch in Kleinschenk viel zu tun. Das Innere der Kirche muss teilweise saniert werden. Die historische Orgel ist nicht mehr bespielbar. Mit der Sanierung der Orgel wird noch in diesem Jahr begonnen. Die Erste Bank Österreich hat 5.000 EURO dafür zur Verfügung gestellt. Der Kirchhof muss gereinigt und bepflanzt werden. Gemeinsam mit denleinschenkern vor Ort und mit engagierten Kleinschenkern der HOG konnten wir im Sommer die Innenhöfe um die Kirchenburg wieder begehbar machen. Um die Kirchenburg touristisch attraktiv zu machen, muss jedoch einiges geschehen: Die Kirchenburg muss für Touristen zugänglich gemacht werden und während der Sommermonate offen sein. Informationen in Deutsch, Rumänisch, Englisch und weiteren Sprachen müssen ausliegen. Der Kirchhof muss attraktiver gestaltet werden (Blumen, Bänke etc), die Türme sollten so hergerichtet sein, dass für Touristen keine Gefahr entsteht. Sie könnten zu einem kleinen Museum umgestaltet werden (wie z. B. in Heltau, Deutschweisskirch, Tartlau, Birthälm, Wolkendorf etc.).

Das Kleinschenker Pfarrhaus: Das Pfarrhaus ist in einem – wenn auch bescheidenen Zustand - funktionsfähig. Es ist aber weit davon entfernt, für Touristen attraktiv zu sein. Die Mauern des Pfarrgarten müssen saniert werden (sie sind teilweise einsturzgefährdet oder eingestürzt). Der Pfarrgarten muss bepflanzt, gepflegt und ebenfalls attraktiv gestaltet werden.

Die Kleinschenker Schule (ehemaliger Kindergarten): Dieser Teil der Anlage ist in einem sehr schlechten Zustand. Er ist sehr verwahrlost und auch die Bausubstanz ist schlecht, da sie  jahrelang nicht genutzt wurde. Das Gebäude verführt in seinem jetzigen Zustand geradezu zu Vandalismus (die Fenster sind eingeschlagen, die Räume eine Müllhalde, der Keller verwahrlost). Auch hier haben wir im Sommer einiges wieder gereinigt. 

Pfarrhaus und Schule/Kindergarten können zu einem Gästehaus und Veranstaltungszentrum ausgebaut werden, wenn privat investiert wir. Es ist mit einem erheblichen finanziellen Aufwand zu rechnen. Zur zukünftigen Nutzung laufen Verhandlungen mit dem Bezirkskonsistorium in Hermannstadt. Mit Engagement, Phantasie, Geld und speziellen Erfahrungen und Kenntnissen kann man einiges aus der Kleinschenker Anlage machen.

Warum ist ein Förderverein hilfreich bei den vielfältigen Aufgaben, die die Erhaltung und die Nutzung der Kleinschenker Kirchenburg mit sich bringen?

Die Kleinschenker, die im Ort verblieben sind, sind eine kleine Gemeinschaft. Sie tun, was sie können. Gleiches gilt für die Kirche in Hermannstadt. Beide haben aber weder die Erfahrungen noch die finanzielle Kraft, die Kleinschenker Kirchenburg instand zu halten und sie einer neuen Verwendung zuzuführen. Ein Verein kann als eingetragene juristische Person um Spendengelder werben, Sponsoren suchen und Partnerschaften mit rumänischen (z. B. Kulturministerium) und ausländischen (z. B. EU) Geldgebern eingehen, um die Erhaltung der Kirchenburg zu sichern und eine neue Nutzung zu finden. Rumänien ist jetzt EU-Mitglied und damit Empfängerland für EU-Fördermittel. Bis 2014 werden über 13 Milliarden EURO Fördermittel in das Land fließen. Warum sollte nicht auch die Kleinschenker Kirchenburg davon etwas empfangen. Natürlich braucht es dazu eines überzeugenden Projektvorschlages.

Welches sind die Ziele des Fördervereins?

Wer kann Mitglied im Kleinschenker Verein werden?

Alle privaten und juristischen Personen sind willkommen, die aktiv die Vereinsziele unterstützen wollen. Insbesondere wird Wert darauf gelegt, dass die Kirchengemeinde Kleinschenk, das Bezirkskonsistorium Hermannstadt, die Kleinschenker in Deutschland und die HOG Kleinschenk sowie der zukünftige Investor in die Ev. Volksschule und in das ev. Pfarrhaus, Mitglieder des Vereins werden.

Warum der Name PRO KLEINSCHENK/CINCSOR-VEREIN DER FÖRDERER UND FREUNDE/ASOCIATIA SUSTINATORILOR SI PRIETENILOR?

Der Name muss sowohl für die deutsche als auch für die rumänische Öffentlichkeit verständlich und attraktiv sein - deswegen die Kombination zwischen der rumänischen und deutschen Bezeichnung im Vereinsnamen. Und er muss auch vom rumänischen Justizministerium akzeptiert werden. Unser Verein heißt demnach PRO Kleinschenk/ Cincsor.

Wer hat überhaupt Interesse im Verein mitzumachen?

Erstaunlich viele: Interesse an der Gründung eines Vereins meldeten über 50 Kleinschenkerinnen und Kleinschenker an. Es sind eher jüngere Kleinschenker, die aktiv mitmachen möchten. Ich hoffe, es kommen noch viele – junge wie alte Kleinschenker - dazu.

Welche Pflichten sind mit dem Eintritt in den Verein verbunden?

Die Mitgliedschaft im Verein ist freiwillig. Besondere Pflichten sind damit nicht verbunden. Aber natürlich ist es so, dass wir deshalb einen Verein gründen, weil wir uns aktiv um die Erhaltung der Kirchenburg und um die oben angeführten Ziele kümmern wollen. Dies kann jeder auf seine Weise tun, wenn es nur dem Zweck zugute kommt: der Eine kann spenden, der Andere kann leichtere Arbeiten übernehmen (vielleicht die Internetseite für den Verein erstellen, einen Kuchen zu bestimmten Gelegenheiten backen oder ähnliches), der Dritte empfiehlt uns an Sponsoren weiter usw.

Was ist im Bezug auf die Vereinsgründung schon geschehen?

Der ERSTE SCHRITT ist getan: Der Name des Vereins ist vom rumänischen Justizministerium genehmigt worden - PRO KLEINSCHENK/CINCSOR – VEREIN DER FÖRDERER UND FREUNDE/ASOCIATIA SUSTINATORILOR SI PRIETENILOR.

Der Gründungsvertrag und die Satzung des Vereins sind von einer Rechtsanwältin erstellt worden.

Welche Schritte folgen jetzt?

Der ZWEITE SCHRITT ist, den Gründungsvertrag und die Satzung des Vereins von einem Notar beglaubigen und vom Amtsgericht bestätigen zu lassen. Das Verfahren dauert ca. sechs bis acht Wochen. Anschließend muss der Verein ins Vereinsregister eingetragen werden. Erst dann ist er rechtskräftig, kann selbständig tätig werden und ein eigenes Konto eröffnen. In dieser Phase sind wir jetzt.

Was ist noch zu beachten?

Leider hat der Verein noch keine eigene Kontonummer. Die Eröffnung eines eigenen Kontos ist erst möglich, wenn der Verein rechtskräftig eingetragen ist. Dieses wird vor Weihnachten leider nicht mehr der Fall sein. Die Spendenfreude in der Vorweihnachtszeit kann trotzdem dem zukünftigen Verein zugute kommen. Deshalb gilt, für alle, die an den Verein spenden wollen:

  1. ENTWEDER: Bitte auf das Konto der HOG überweisen mit dem Vermerk: “PRO Kleinschenk/CINCSOR“. Die HOG wird das Geld dann an den Kleinschenker Verein überweisen, sobald eine Kontonummer eingerichtet ist
  2. DER: Name und Adresse gemäss beiliegendem Formular an mich melden. Sobald der Verein eingetragen ist, erhalten alle eine Mitteilung über die Kontonummer des Vereins. Erst dann kann die Spende überwiesen werden.

Wie wird man Mitglied in unserem Verein?

Für alle, die Mitglied werden wollen, ist diesem Heft ein Mitgliedsformular beigelegt. Bitte genau ausfüllen und an mich schicken! Ich würde mich freuen, wenn so viele wie möglich mitmachen würden. Es kommt schließlich Kleinschenk zugute!

Noch ein paar Worte zum Schluss: Der Verein öffnet uns eine neue Tür und damit neue Möglichkeiten, für Kleinschenk etwas zu tun. Wir wissen nicht, ob es uns gelingt, die Kirchenburg zu erhalten und sie einer nachhaltigen Nutzung zuzuführen. Versuchen wollen wir es aber! Ich wünsche uns gemeinsam ein gutes Gelingen und allen ein schönes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr, dass uns allen - privat wie beruflich – neue Türen und Möglichkeiten eröffnet!

Herzliche Grüsse an alle Kleinschenkerinnen und Kleinschenker!

Carmen Schuster

Alle, die mehr wissen wollen oder Fragen haben können mich unter den Telefonnummern (0049) 30 782 98 61 oder 0040/744 373 090 anrufen.

e-mail: schustercarmen@yahoo.de   Bitte nicht vom 29.12.2007 bis 5.01.2008.

 

Druckversion von Carmen's Bericht zum Verein

 

        

 

Druckversion von Carmen's Antrag auf Vereinsmitgliedschaft