Zusammenarbeit im Vorstand

„Zusammenkunft ist ein Anfang
Zusammenarbeit ist ein Fortschritt
Zusammenarbeit ist ein Erfolg“.

(Henry Ford amerikanischer Industrielle)

Die langjährige Zusammenarbeit (4 Jahre), innerhalb des Vorstandes hat sich bestens bewährt. Zweimal im Jahr hielten wir eine Vorstandssitzung, in der die anfallenden Themen z.B.; Friedhofspflege, vorgesehene Reparaturen an unserer Heimatkirche, Hilfen nach Kleinschenk, die Gestaltung unserer Kleinschenker Treffen hier in Deutschland und in Kleinschenk diskutiert und meistens einstimmig beschlossen wurden. Der Vorstand ist altersmäßig besetzt stimmte auch recht optimistisch mit: Ehrenvorsitzender Ewald Schwab (Garching), Vorsitzender Guido Frank (Augsburg), Stellvertretende Vorsitzende und Redaktion der „Kleinschenker Nachrichten“, Marianne Folberth (Vilshofen a. d. Donau), Kassenwart und Mitgliederveraltung, Karl-Heinz Reindt (Manching), Schriftführerin und Kleinschenker Archiv, Rosemarie Weber (Pforzheim), Kassenprüfer und Organisation, Wilhelm Theil (Rohrbach) und Klaus Schuster (Friedberg/Augsburg), Internetreferent Edwin Balthes (Nürnberg), Beisitzer Michael Wagner sen.(Besenfeld) und Bernd Michael Wagner jun. (Baiersbronn) Ersatz-Kassenprüfer. Hoffnungsvolle Leute, auf die man sich verlassen kann, Leute die weite Strecken in kauf nehmen um bei den Vorstandssitzungen dabei zu sein um die Aufgaben im Namen unserer Gemeinschaft zu lösen. Angesichts der nachlassenden Konjunktur und der schwerwiegenden internationalen Finanzkrise liegen weitere Anstrengungen vor uns. So wurde am 14. März 2009 in der Vorstandssitzung beschlossen, sich nur noch einmal im Jahr zu treffen und die ehrenvollen Arbeiten zu lösen. Handeln wir getreu dem Motto „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist der, sie zu gestallten.“ Unsere Arbeit können Sie Unterstützen, in dem Sie unserer Heimatortsgemeinschaft beitreten, mitdenken und mithelfen.

„In unserer Macht stehen unser Denken, unser Fühlen und unser Handeln. Alles Übrige steht nicht in unserer Macht.“
Marianne

Marianne Folberth – Von der Leidenschaft zu schreiben

„Bedenke: Ein Stück des Weges liegt hinter dir, ein anderes Stück hast du noch vor dir. Wenn du verweilst, dann nur, um dich zu stärken, aber nicht um aufzugeben.“
(Augustinus Aurelius)

Wenn Marianne Folberth aus Vilshofen a. d. Donau in Niederbayern, von ihrer Heimat Siebenbürgen erzählt, dann glänzen ihre Augen. Erinnerungen werden wach, von denen sie oft selbst nicht gedacht hat, dass sie noch in ihrem Gedächtnis schlummern. Als Zuhörer taucht man ein in eine reiche und vielfältige Kultur, die man bisher nicht kannte. Die 55-Jährige musste vor 17 Jahren mit ihrer eigenen und zahlreichen anderen Familien ihr Heimatdorf Kleinschenk verlassen. Doch auch wenn die Siebenbürger Sachsen ihre Heimat aufgeben mussten, es war ihnen immer wichtig, dass ihre Kultur am Leben gehalten werden soll. So haben sich die Familien aus den Dörfern und Gemeinden zu sogenannten „Heimatortsgemeinschaften“ zusammengeschlossen. Auch Marianne Folberth gehört einer solchen an. Als Stellvertretende Vorsitzende und Pressereferentin der „Heimatortsgemeinschaft Kleinschenk“ gibt sie zwei Mal jährlich die „Kleinschenker Nachrichten“ heraus. Für Marianne Folberth ist diese ehrenamtliche Arbeit ein Hobby, das sie mit voller Leidenschaft ausfüllt.

„Ich wurde vor ca. fünf Jahren von unserer Vorstandschaft gefragt, ob ich diese Arbeit übernehmen möchte und ohne langes Überlegen habe ich zugesagt“, erzählt Marianne Folberth. Denn das Schreiben war schon immer ihre große Leidenschaft. Bereits in ihrer Jugendzeit hat die gelernte Friseurin, Artikel für ihre Heimatzeitung in Siebenbürgen geschrieben. So schreibt und gestaltet die 55-Jährige seit 2004 die „Kleinschenker Nachrichten"

Traditionen und Bräuche.

Die „Kleinschenker Nachrichten“ werden immer im Mai und Dezember eines jeden Jahres herausgegeben und enthalten neben aktuellen Berichten zu Heimattreffen, Bekanntgaben von Geburten, Hochzeiten und Todesfällen vor allem zahlreiche Artikel über traditionelle Bräuche der Siebenbürger Sachsen. Gerade diese Artikel liegen Marianne Folberth ganz besonders am Herzen. „Unsere Kinder sind teilweise nicht mehr in Siebenbürgen aufgewachsen und auch wenn bestimmte Traditionen in jeder Familie noch aufrecht erhalten werden, so geht doch viel von dem alten Wissen und den Bräuchen verloren“, bedauert sie. Genau das ist es, was die „Heimatortsgemeinschaften“ vermeiden wollen. „Mit unserer Zeitung sollen die alten Bräuche wieder in Erinnerung gerufen werden und bei der jüngeren Generation soll gleichzeitig das Interesse an unserer Geschichte, den Sitten und unseren Wurzeln geweckt werden. Denn irgendwann einmal kommt der Tag, an dem man sich wieder auf Altes bzw. Vergangenes besinnt“, sagt die Redakteurin der „Kleinschenker Nachrichten“.

Marianne Folberth als Allein-Redakteurin.

In den letzten Wochen saß Marianne Folberth abends wieder zahlreiche Stunden vor dem PC und hat die Weihnachtsausgabe 2008 der „Kleinschenker Nachrichten“ vorbereitet und z. B. Artikel über das traditionelle Schweineschlachten vor Weihnachten, die Vorbereitungen auf das Fest der Liebe in der Adventszeit und vieles mehr geschrieben. Zum Teil schicken auch andere Autoren Beiträge für die Zeitschrift, die von der 55-Jährigen Vilshofenerin wenn nötig überarbeitet werden, und dann ebenfalls ihren Platz in der aktuellen Ausgabe der Zeitung finden. Wenn alle Beiträge geschrieben und gesammelt sind, werden die einzelnen Seiten entsprechend mit Bildern gestaltet und noch einmal Korrektur gelesen. Diese Aufgabe übernimmt Ehemann Hermann Folberth. Anschließend geht das Heft in Druck.

Zeitung wird in die ganze Welt verschickt.
Die „Kleinschenker Nachrichten“ erscheinen zweimal im Jahr welche jedes Mal nach Einzahlung des Mitgliedsbeitrages an die Mitglieder per Post ins gesamte Bundesgebiet, nach Österreich, Norwegen, Siebenbürgen und Kanada verschickt werden. „Die Zeitschrift geht so weit in der Welt umher, weil wir uns ja alle nach dem Verlassen unserer Heimat eine neue Heimat suchen mussten“, erklärt Marianne Folberth. Doch das Schöne daran ist, dass genau diese Zeitschrift es schafft, auch über solche Distanzen eine Brücke zwischen den Landsleuten aufzubauen. „Das Wichtigste für mich ist, dass ich die Leser mit meinen Berichten erreiche und ihnen ein Stück Heimat schenken kann“, bringt es Marianne Folberth auf den Punkt. Infokasten: Wer sind die Siebenbürger Sachsen?

Im 12. Jahrhundert folgten Siedler aus dem deutschen Reich vorwiegend aus dem Rhein - Mosel – Gebiet, dem Ruf des ungarischen Königs Geisa II. (1141 – 1162) „zum Schutz der Krone“ nach Siebenbürgen, und verschmelzen zu einem neuen Stamm, für den sich die Bezeichnung „Saxones“ einbürgert. Durch die Anpassung an die Verhältnisse vor Ort und im stetigen Austausch mit dem Herkunftsraum konnten sie ihre kulturellen Werte bewahren und weiterentwickeln: wirtschaftliches und technisches Know-how, religiöse Überzeugungen und tradierte Sitten, deutsche Sprache und Kultur sowie ausgeprägte Freiheitsliebe und Toleranz. Ihr Siedlungsgebiet mit Territorialautonomie haben sie als Kulturlandschaft geprägt und ein Gemeinwesen aufgebaut, dessen Einrichtungen das Wohl des Einzelnen wie das der Gemeinschaft förderten. Als staatstragende Nation haben sie die Geschicke Siebenbürgens mitbestimmt und ihren Beitrag zur Entwicklung Ungarns sowie des Habsburgerreiches geleistet. Die Kriege und Wirren des 20. Jahrhunderts haben die Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen dezimiert und auseinander gerissen. Die Mehrzahl von ihnen lebt heute in Deutschland. Durch Zusammenschlüsse versuchen die Siebenbürger Sachsen ihr sächsisches Bewusstsein möglichst bei vielen Landsleuten wach zu halten und an die nächsten Generationen weiterzugeben.

Erschienen am 2. Dezember 2008 im „Donauboten“ von Melanie Hartl, Redakteurin.